Für die Gesobau AG wurde auf einem Grundstück an der Panke in Berlin-Wedding ein Wohngebäude mit Gewerbe im Erdgeschoss realisiert. Das Grundstück befindet sich in der gründerzeitlichen Blockstruktur des Wedding. Der Block an der Panke wurde im Wiederaufbau der 1970er Jahre mit einer zeitüblichen offenen Wohnstruktur überformt. Weite Teile wurden nicht überbaut und städtebauliche Kanten und Ecken nicht wiederaufgenommen.
Der Entwurf besetzt die fehlende Ecke an der Panke-Querung der Gerichtstraße im Duktus der offenen Bauweise. Als Solitär nimmt der achtgeschossige Baukörper Bezug zur vorhandenen Bebauung der 1970er Jahre und vervollständigt diese zu einem Hofensemble, das sich zum Wasser öffnet.
Der Sockel des Baukörpers dient der gewerblichen Nutzung an der Straße, Neben- und Abstellflächen und dem Eingangsfoyer in der Gebäudemitte. Vereinzelte transluzente Öffnungen bringen Licht in den geschlossenen Sockel, Schaufenster und großflächige Verglasungen geben den Blick frei auf Gewerbe und Eingang. Das Gebäudefoyer mit vertikalem Erschließungskern dient als Scharnier für zwei Wohnflügel. Diese Anordnung erlaubt die effiziente Organisation der Etagen mit nur einem modifizierten, vereinfachten Sicherheitstreppenhaus für acht Wohnungen je Etage.
Der Putzkubus der Wohngeschosse setzt sich in Materialität und Öffnungsgliederung vom Sockel ab und unterstreicht den urbanen Charakter der Wohnanlage.
Generalplanung und LP 1–9 Hochbau in Arge mit Gössler Kinz Kerber Schippmann Architekten
EnEV 2016
Susanne Ebert, Katharina Noll, Felix Bierschenk, Johannes von Suntum, Fabian Wolf