Im Übergangsbereich zur Gera-Aue, die zum Kern der 2021 in Erfurt stattfindenden BUGA gehört, entsteht auf einem 1,6 ha großen Gebiet ein neues Wohnquartier. Das von der Kommunalen Wohnungsgesellschaft Erfurt initiierte Modellprojekt hat die Auseinandersetzung und zeitgemäße Interpretation der Gartenstadt zum Ziel.
Der Entwurf verzahnt die Qualitäten der Lage an der Gera-Aue mit dem angrenzenden Wohngebiet. Verspringende Baufluchten gliedern die viergeschossigen Wohngebäude, die sich zum Landschaftsraum hin mit Gartenhöfen öffnen. Die Höfe wechseln sich ab mit Quartiersplätzen. Neben der Erschließungsfunktion stellen diese städtischen Räume den gemeinschaftlichen Treffpunkt für die im Quartier wohnenden Menschen dar.
Die Anordnung der Gebäude ermöglicht wechselseitige Bezüge zwischen Stadt und Natur. Höhenversprünge in den Zeilen nehmen die Topografie der leichten Hanglage zur Aue auf.
Jede der 120 Wohnungen ist zweiseitig nach Norden und Süden orientiert, allein die Kleinwohnungen mit zwei Zimmern sind einseitig von Süden belichtet. Die in der Tiefe verspringende Fassade gliedert die Baukörper und schafft geschützte Freisitze für jede Wohnung.
Es wurde eine modulare Holzbauweise mit Achsmodulen von 3,75 m Breite gewählt. Eine einfache Geometrie, die Wiederholung der Grundrisse und der serielle Charakter der Bauteile erlauben eine nahezu komplette Vorfertigung bis hin zu den Badzellen.
In der neuen Gartenstadt bieten Gemeinschaftsgärtendie Möglichkeit, eine eigene Parzelle zu bestellen.
LP 1–2 (Wettbewerb)
Isabella Mugavero, Felix Bierschenk